Stolpersteine

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“

(Gunter Demnig)

Aus diesem Grund hat unsere Klasse im Dezember 2020 die Patenschaft für einen Stolperstein übernommen.
Zuvor haben wir uns mit dem Schicksal der Familie Miltz und besonders mit dem kurzen Leben des Josef Miltz, einem fast gleichaltrigen jüdischen Jungen aus Viersen, auseinandergesetzt. Auf verschiedenste Weise haben wir zum Thema „,Stolpersteine“
gearbeitet. Wir haben altersgerechte Bilderbücher gelesen, z. B. Der Regenbogenfisch stiftet Frieden oder das Kinderbuch der israelischen Autorin Leah Goldberg Zimmer frei im Haus der Tiere. Diese Tierparabel will das friedliche und respektvolle Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen fördern. Als wir Anfang des Jahres noch singen durften haben wir viel gesungen, z. B. Schalom Chaverim – ein jüdisches Volkslied. Wir haben gebastelt und gemalt, aber auch sehr viel geredet und uns ausgetauscht, da die Kinder sehr viele Fragen hatten. Die Arbeit mit den Kindern hat mich tief bewegt und mir gezeigt, wie sensibel auch schon Grundschüler mit dieser Thematik umgehen.
Eigentlich sollte die Stolpersteinverlegung am 18. März 2020 stattfinden. Es sollte eine große Gedenkfeier mit Eltern, Geschwistern und Freunden geben. Diese Verlegung musste aber wegen der Corona-Pandemie leider verschoben werden. Umso glücklicher waren wir, als wir dann kurzfristig doch noch einen Termin für die Verlegung im Dezember 2020 bekamen. Am 10. Dezember 2020 war es nun endlich so weit. Genau 80 Jahre nach der Deportation der Familie Miltz konnten wir (die Kinder und ich) auf den Tag genau unsere kleine „stille“ Gedenkfeier durchführen. Es war ein sehr ergreifender Moment und sehr berührend zu sehen, wie ergriffen die Kinder waren, als sie „ihren“ Stein nun im Boden verlegt sahen.

Vielen Dank an den Verein zur Förderung der Erinnerungskultur e.V.- Viersen 1933-45, die es uns ermöglichten, eine Patenschaft zu übernehmen. Wir freuen uns riesig, dass auch wir als Grundschule in Viersen einen Beitrag gegen das Vergessen leisten. Wir werden „unseren“ Stolperstein pflegen und uns jedes Jahr mit der Geschichte und den Schicksalen dahinter auf verschiedenste Weise beschäftigen.
Ulrike Dührig-Stockschläger

Unser Video zeigt, wie großartig unsere Kinder mit diesem traurigen Teil unserer Geschichte umgehen. Vielleicht kann ein solches Erlebnis ein wenig dazu beitragen, die eigene Gegenwart zu bewerten und mitzugestalten. 
Am 27. Januar ist offizieller Gedenktag an die Opfer des Holocaust (Befreiung von Auschwitz 27.1.1945).

Am Freitag, den 10.12.2021 besuchte die Klasse C3/4 der GGS Rahser – Dependance Krefelder Straße – wieder ihren Stolperstein auf der Rektoratstraße. Ziemlich genau 80 Jahre nach der Deportation der Familie Miltz. Alle Kinder wollten unbedingt mit an diesen Ort kommen, um an den 5-jährigen Jungen und seine Familie zu erinnern, die in dem Haus an der Rektoratstraße in Viersen gewohnt haben. An den Steinen angekommen, wurden diese erst einmal gründlich poliert. Anschließend hatten die Kinder wieder sehr viele Fragen. Es ist immer wieder sehr berührend zu sehen, wie einfühlsam Kinder mit dieser schwierigen Thematik umgehen und ihnen das Schicksal der Familie Miltz nahe geht. NIEMALS VERGESSEN!

Auch das Team der GGS Rahser besuchte am 12.05.2022 die Stolpersteine, um die Erinnerung wach zu halten. Somit ist es nun ein Projekt der ganzen Schule! Anschließend besuchten wir Frau Pitzen von der Galerie im Park, die die Patin für unser Projekt Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ist.

Auf den Spuren der Stolpersteine der Stadt Viersen 

Im Rahmen unserer Projektwoche „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ haben wir uns – die  Kinder der Klassen 1-4 auf den Weg gemacht und „unseren“ Stolperstein von Josef Miltz besucht, diesen ordentlich geputzt und poliert.

Nun glänzt er wieder schön.

Wir haben aber nicht nur die Stolpersteine der Familie Miltz und Cahn besucht und geputzt, sondern anhand der WDR-Stolpersteine App auch noch weitere Stolpersteine der Stadt Viersen entdeckt und diese wieder zum Glänzen gebracht.

An den Steinen angekommen, erfuhren die Kinder einiges über die Personen, die hinter den Stolpersteinen stecken und deren Schicksale.

Es war für mich wieder sehr beeindruckend zu sehen wie empathisch auch schon Grundschulkinder mit dem Thema „Stolpersteine“ umgehen und wie wichtig es den Kindern war, die Steine zu reinigen, damit man sie wieder besser sehen kann.

Wir wollen die Opfer des Nationalsozialismus nicht vergessen!

Wir wollen uns dafür einsetzen, dass so etwas Schreckliches nie wieder passiert.

Stolpersteine putzen geht ganz einfach:

Gehe mit offenen Augen durch Viersen, Süchteln oder Dülken.

Entdecke die Stolpersteine und mache es wie wir.

Du brauchst dafür lediglich ein Messingputzmittel und einen Schwamm.  

Ulrike Dührig & die Kinder des Projekts “Stolpersteine“

Wir freuen uns, dass wir die Patenschaft für weitere Stolpersteine übernehmen dürfen.

An der Verlegestelle auf der Hauptstraße 16 wird am 05. Dezember 2022 eine feierliche Gedenkveranstaltung abgehalten. Wir, die GGS Rahser, vertreten durch einige Kinder und die Lehrerinnen Frau Dührig, Frau Frieters und Frau Ullrich, die komm. Schulleiterin, dürfen an dieser Gedenkfeier teilnehmen.

Nach der Gedenkveranstaltung vor dem Gebäude Hauptstraße 16 werden an den Verlegestellen

•            Königsallee 22a

•            Goetersstraße 30 (Haus Maria Hilf)

•            Süchtelnerstraße 29

•            Düpp 3

weitere Stolpersteine verlegt. Unsere Schule übernimmt die Patenschaft für die Stolpersteine auf der Süchtelner Straße.

https://www.erinnerungskultur-viersen.de/stolpersteinverlegung-05-12-2022

„Da bin ich über etwas gestolpert!“
Diese Redewendung passt sehr gut zu der Verlegung der Stolpersteine, denn wenn ich über etwas stolpere, muss ich inne halten. ich bleibe stehen und schaue auf den Boden. Da fällt mein Blick auf die Stolpersteine und ich lese, was dort geschrieben steht.

So hat es ein Schüler aus der 4. Klasse formuliert. Und das ist es, was gegen das Vergessen hilft. Andächtig hörten unsere Schülerinnen und Schüler zu, als die Bürgermeisterin Frau Anemüller davon sprach, dass die Menschen., an die wir am 05. Dezember gedacht haben, ganz normal in Viersen zur Schule gegangen sind, hier gearbeitet, gegessen und gespielt haben. Und plötzlich gab es diese Menschen nicht mehr. Wir möchten an sie erinnern, indem wir ihre Namen im Gedächtnis behalten und uns verantwortlich fühlen für die Stolpersteine, für die wir die Patenschaft übernommen haben.

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